Thermomix-Alternativen im Test

Der Thermomix von Vorwerk ist in aller Munde oder vielmehr in jeder Küche und das, was in ihm zubereitet wird, in aller Munde. Um herauszufinden, ob es nun wirklich das Markengerät aus dem Hause Vorwerk sein muss, hat eKitchen mehrere vergleichbare Modelle unterschiedlicher Hersteller miteinander und natürlich auch mit dem Original verglichen.
Die Anfänge des Multifunktionsküchengeräts, das seit 1980 unter dem Markennamen Thermomix bei Vorwerk läuft, reichen bis ins Jahr 1980 zurück. Das Gerät, das praktisch in einem Arbeitsgang häckselt, mixt, rührt und kocht, ist derzeit so beliebt wie nie und viele Hobbyköche würden nicht mehr darauf verzichten wollen. Natürlich wollen auch andere Hersteller als Vorwerk Kunden von ihren Multifunktionsküchengeräten überzeugen. Ob die Konkurrenzprodukte es mit dem Klassiker aufnehmen können, ermittelte der Test von eKitchen:

Das Original von Vorwerk: der Thermomix TM5

Das aktuelle Thermomix-Modell TM5 kostet derzeit €1199. Neben all den klassischen Funktionen wie Häckseln, Mixen, Rühren und Kochen verfügt er über eine Waage (anders als noch beim TM31 nicht mehr explosiv) und einen farbigen Touchscreen mit Guided Cooking-Funktion, die den Hobbykoch durch den Kochvorgang lotst und es so selbst dem untalentiertesten Kochmuffel ermöglichen soll, schmackhafte Gerichte selbst zuzubereiten. Schritt für Schritt führt der Thermomix einen durch den Herstellungsvorgang und hilft so Suppen oder Eintöpfen ebenso zuzubereiten wie Kuchen- und Plätzchenteige. Es lassen sich zusätzliche Rezept-Chips erwerben und seitlich in das Gerät schieben, um das Repertoire der Rezepte noch zu erweitern – der allerdings recht hohe Kostenfaktor: €30 bis €50. Alternativ lässt sich der TM5 wie heutzutage ja so ziemlich alles mit dem Internet verbinden und so hat man über den Cook-Key Zugriff auf Vorwerks eigenes Rezeptportal. Doch auch hier muss man viele Rezepte erst kostenpflichtig freischalten, ehe man auf sie zugreifen kann. Es ist im Grunde vergleichbar mit Online-Videotheken, halt nur für Rezepte – Cooking on Demand, wenn man so will. Da das Markenprodukt aber so populär ist, gibt es auch zahlreiche alternative Möglichkeiten, Rezepte, Tipps und Anregungen zu erhalten.

Doch stellt sich bei Markenprodukten halt immer die Frage, ob man nicht vor allem den Namen bezahlt. Die Medion MD 16361 kostet mit €199 gerade einmal ein Sechstel des Thermomix TM5 und soll die gleichen Funktionen bieten. Bei eKitchen ging man der Frage nach, ob das stimmt und ob die günstigere Konkurrenz, wenn sie denn dieselben Funktionen vorweisen kann, es auch im Ergebnis mit dem Markenprodukt aufnehmen kann:

Für den ganz kleinen Geldbeutel: Low-Budget-Produkte von Aldi, Lidl und Medion

Ob man sich nun die Quigg- bzw. studio-Küchenmaschine von Aldi, den Monsieur Cuisine von Lidl oder den MD 16361 von Medion ansieht, wirklich konkurrenzfähig zum Thermomix scheinen die Geräte mit einem Preis von rund €200 nicht zu sein. Zwar sind die Basisfunktionen der Thermokochmixer für den kleinen Geldbeutel wie Mixen und Kochen identisch, doch verfügen sie weder über eine eingebaute Waage (einzige Ausnahme der TKM 2015 von Rosenstein & Söhne für €199) noch über irgendwelche der vielen Hightech-Features wie Touchscreen, Guided Cooking oder gar ein Internetanschluss. Aber selbst bei den besagten Basisfunktionen schneiden die Low-Budget-Produkte deutlich schlechter ab. Die Drehzahl des Häckslers etwa kann nicht ansatzweise mit der des Thermomix mithalten. Die geringere Leistungsfähigkeit, die sich im Praxistest von eKitchen bestätigte, führt auch dazu, dass für den Thermomix vorgesehen Rezepte angepasst werden müssen und nicht einfach nachgekocht werden können. Nicht nur bei der Funktionalität, sondern auch in der Handhabung, dem Design und der allgemeinen Haptik können die günstigen Geräte mit den HighEnd-Markenprodukten nicht mithalten, wobei das nicht überraschen sollte und weit weniger schwer ins Gewicht fällt als die Leistungsfähigkeit. Kurzum: Die LowBudget-Geräte sind etwas zum Antesten oder für Menschen, die einen Thermokochmixer ohnehin nur gelegentlich gebrauchen wollen.

Mittlere Preisklasse: Thermomix-Konkurrenten zwischen €500 und €1000

Exemplarisch für diese Preisklasse testete eKitchen zunächst den KM 3895 von Severin für rund €530 und den Prep & Cook HP 5031 von Krups für um die €800. Mit mehr Funktionen als die Low-Budget-Konkurrenz können auch diese Modelle nicht aufwarten, denn weder verfügen sie über eine eingebaute Waage noch lassen sie sich mit dem Internet verbinden oder führen einen durch den Zubereitungsprozess. Was kann also den doppelt bis dreimal so hohen Preis rechtfertigen? Neben besserer Verarbeitung und Leistungsfähigkeit punktet der Prep & Cook HP 5031 vor allem durch sein Bedienfeld, das laut eKitchen sehr umfangreich und zugleich übersichtlich sein soll. Hinzukommen Sonderprogramme für die Zubereitung von Desserts und Suppen sowie ein Kochbuch mit 300 Rezepten, das mit dem Gerät mitgeliefert wird.
Als Lichtblick der mittleren Preisklasse lässt sich der Supercook SC 110 aus dem Hause Plawa hervorheben. Der kostet in etwa dasselbe wie das Modell von Krups verfügt aber über eine Funktion, die andere Modelle nicht haben, Dämpfen, und hat ein besonders praktisches Bedienkonzept namens Yumi. Dieses herausnehmbare Bedienelement in der Größe eines Smartphones verfügt über ein 4,3 Zoll großes Farbdisplay und lässt sich via SD-Karte updaten und mit einer App stets um Rezepte anderer Nutzer ergänzen. Da Yumi genau wie der Thermomix schrittweise durch die Zubereitung führt, ist klar, dass der Supercook SC 110 von den Thermokochmixern unter €1000 zweifelsohne dem Marktführer am nächsten kommt.

Die obere Preisklasse: Nur preislich mit dem Thermomix auf Augenhöhe?

Obgleich der My Cook von Jupiter mit einem stolzen Preis von rund €1100 mit dem Vorwerk Thermomix in derselben Preisklasse anzusiedeln ist, fehlen ihm all die Features, die den Thermomix von den Modellen der mittleren Preisklasse abheben. Integrierte Waage, eine Vielzahl von Rühr- und Häckselaufsätzen, Kochfunktion sowie eine hochwertige Verarbeitung und edle Optik – all das ist vorhanden. Touchscreen oder gar eine Downloadfunktion für Rezepte und Guided Cooking sucht man beim My Cook allerdings vergebens. Langer Rede, kurzer Sinn: Hier sollte man im Zweifelsfall die rund €100 mehr ins Original investieren oder sich für den weit günstigeren Supercook SC 110 entscheiden.